Aus dem Nachlass von Günther:
Dieser Stammtisch ist kein Club, kein Verein, es gibt keinen
Vorstand und keinen zu zahlenden Beitrag. Er zählt heute
insgesamt 57 Stammtischbrüder, vom Informatikstudenten bis zum
Hochschulprofessor.
Wie es kam
Angefangen hatte es bei mir mit einem Commodore C16 inklusive
Datasette ("12 KB free/Ready"). Dann schenkten meine Kinder mir zu
meinem 60. Geburtstag einen 520 STFM im Gehäuse eines 1040er
mit internem 'einseitigen' Laufwerk und einer ST-Language-Disk.
Schön: Fensterchen auf, Fensterchen zu, Fensterchen auf und zu.
Dann kam Omikron-Basic 3.0 und die Programmiererei begann. Alles,
was man so braucht, oder auch nicht. Aber man will ja weiterkommen
und mit dem Profibuch allein geht es nicht. Es fehlte an Kontakten.
Und weit und breit kein Atarianer ! Da hörte ich von OMIKRON,
daß Stefan Pasta in München einen Omikron Stammtisch
gegründet hätte, der sich alle 14 Tage in einem Bistro
trifft. Eine Liste aller Omikron-User in den deutschsprachigen
Ländern gab es auch. Also schrieb ich diese Jungs an, ob man
sich nicht in Bonn zwecks Erfahrungsaustausch, Problemlösungen,
etc. regelmäßig treffen sollte. -
Das Echo war überraschend
Fast alle waren von dieser Idee begeistert und sagten ihre Teilnahme
zu. Am Gründungstag, dem 27. November 1992 erschienen 11
Atarianer, z.T. Omikronisten, die aber auch GFAler und Modulaner
mitbrachten, so daß wir uns zu dem Namen "ATARI-Stammtisch
Bonn" entschlossen. Das Lokal, das ich bei mir gleich um die Ecke
(warum nicht!?) ausgesucht hatte, war ideal. Geboten wurden ein
abgeteilter Raum mit einem großen Tisch für 12 - 14
Personen, freundliche Bedienung und ein kleiner Saal für
Vorträge. Außerdem ein junger beweglicher Wirt,
Warsteiner und genügend Parkplätze.
Seit der Gründung treffen wir uns also jede Woche, jede!).
Im Durchschnitt sitzen etwa 10 - 12 User am Tisch; der harte Kern
ist fast immer vollzählig dabei. Einmal waren es nur 3, ein
anderes Mal füllten 30 Stammtischbrüder den kleinen Saal
bei der Vorstellung des 68040er Rechners 'Medusa'. Aus dem eigenen
Kreis arrangieren wir gelegentlich interessante
Vorträge. So z.B. auch über GDOS, EBV, Falcon 030, etc.
Anfangs
gab es Bedenken, ob ein wöchentliches Treffen nicht zu
häufig sei. Es stellte sich jedoch schnell heraus, daß
die Kommunikation innerhalb dieser Woche mit persönlichen,
telefonischen und DFü-Kontakten
weiterlief und daß der Reiz und Vorteil eines solchen
ATARI-Stammtisches
in der völligen Zwanglosigkeit der Zusammenkunft liegt. Darum
stellt
unsere Gemeinschaft auch eine echte Alternative zu einem
Computerclub dar,
der diese Effizienz bei monatlichen Treffen nicht bieten kann. Ein
Hard-
oder Softwareproblem kann nicht 4 Wochen warten.
Was treibt sich so bei uns herum
Kurz gesagt die gesamte Palette des ATARls, Grafik, EBV, DTP, Text,
CAD, CALC, DFü, MIDI sowie Programmierer und Hardwaretechniker.
Und zu allen Themen haben wir wirkliche Experten, natürlich
auch Einsteiger, die wiederum von ersteren profitieren.
Stammtisch! - Das klingt so nach gemütlichem Beisammensein,
Gelaber und Gläserklingen. - Weit entfernt! Wenn
überhaupt eine sachfremde Unterhaltung aufkommt, dann kurz
vor der Polizeistunde, denn so lange diskutiert diese verschworene
ATARI-Gemeinschaft.
Und woher kommmen sie alle?
Kein Weg ist zu weit: die längste Anfahrt hat ein Mitglied aus
Wuppertal (!)(Aktualisierung:
Aus Vancouver/Kanada), andere kommen aus Köln und aus dem
Umkreis von etwa 50 km, teilweise auch in Fahrgemeinschaften. (Ich
komme zu Fuß!). Es muß schon was Besonderes sein, dieser
Stammtisch. Sicher ist es auch das bekannte
Zusammengehörigkeitsgefühl der Atarianer, besonders in
Zeiten der
Not, (hallo Jack Tramiel & Co!)
Natürlich haben wir auch eine Devise die
lautet:
Nix Dose! ATARI 1994 wird kein anderer angemacht Abgemacht ?" Als
Stammtischvater (Stammtisch opa!) kann ich allen Atarianern in den
Großstädten nur empfehlen, so einen Tisch in ihren
Städten anzuleiern. Es ist gar nicht so schwer, die Jungs
zusammenzutrommeln, und wer dabei Rat und Hilfe braucht, der wende
sich jederzeit an mich, auch über email:
'guenther_rieth@maus_su2.de'. Vielleicht gebe ich in der
nächsten Ausgabe mal ein paar Hinweise, mit
welchen Tricks und Aktionen man in nächster Nähe
dutzendweise Atarianer
ausfindig machen kann. Natürlich sind wir 57
Stammtischbrüder gespannt auf 'ATARI INSIDE' und wünschen
dieser Zeitschrift einen guten und erfolgreichen Start.
Günther Rieth